Spitzkohl mit Paprikastreifen

Hin und wieder, wenn ich auf dem Markt einkaufe, wandern Dinge in meinen Einkaufskorb, von denen ich in dem Moment noch nicht genau weiß, was ich daraus kochen werde. So ist es mir vor einiger Zeit mit einem Spitzkohl passiert. Aber da ein indisches Essen mit Freunden anstand, war ich mir sicher, dass der Spitzkohl spätestens da Verwendung finden würde. Und ich lag richtig.

Wer mal ein richtig gutes und umfangreiches indisches Kochbuch sucht und auch vor einer englischen Ausgabe nicht zurückschreckt (wobei im September wohl die deutsche Ausgabe erscheint), dem kann ich „India“ von Pushpesh Pant nur wärmstens empfehlen. Aus diesem Buch ist auch das folgende Rezept, das ich vom Original natürlich wieder leicht abgewandelt habe.

Zutaten für 4 bis 6 Personen als Bestandteil eines größeren indischen Essens:

  • 3 EL neutrales Öl
  • 1 1/2 TL Kreuzkümmelsamen, ganz
  • 1 TL Kurkuma, gemahlen
  • 3 kleine getrocknete rote Chilis
  • 1 mittelgroßer Spitzkohl, in feine Streifen geschnitten
  • 2 rote Paprika, entkernt und in feine Streifen geschnitten
  • 1 1/2 TL Salz

Zubereitungszeit: 30 bis 45 Minuten

Zubereitung:

Das Öl in einer großen Pfanne mit hohem Rand oder einem Wok erhitzen und den Kreuzkümmel, das Kurkuma und die klein zerkrümelten Chilis bei mittlerer Hitze etwa 3 Minuten darin rösten. Die Hälfte des Spitzkohls und die Paprikastreifen dazugeben und umrühren.

Nach ein paar Minuten fängt der Kohl an, in sich zusammenzufallen. Wenn das passiert, den Rest des Kohls dazugeben und unter Rühren weiterbraten, bis alles gleichmäßig braun gebraten ist (je nach Pfanne oder Wok für etwa 15 bis 30 Minuten).

Zum Schluss das Salz untermischen und den gebratenen Spitzkohl warm oder bei Zimmertemperatur servieren.

Milchreis mit Kardamom und Safran

Unter die Kategorie „zuckerfrei“ passt dieses Dessert nicht so gut. Gesund – na ja. Nicht wirklich. Aber lecker. Indische Desserts sind ja ein wahres Fest für Menschen, denen der Zahn nach etwas richtig Süßem tropft. Kardamom und Safran geben dem Milchreis die exotische Note.

Die Idee zu diesem Nachtisch stammt aus dem Kochbuch Indien vom GU Verlag, in dem ich recht gerne stöbere. Allerdings hat diese Version mit dem Originalrezept nicht mehr viel gemeinsam.

Wer möchte, kann noch gehackte Nüsse mit in den Reis mischen – Mandeln, Pistazien und Cashewkerne bieten sich da an. Und selbstverständlich kann man die Zuckermenge individuell anpassen – wer es nicht so süß möchte, nimmt einfach weniger. Oder verwendet statt dem Zucker z.B. Honig oder Agavendicksaft.

Zutaten für 4 Portionen:

  • 400 ml Milch
  • 100 ml Sahne
  • 5 EL Zucker
  • 100 g Milchreis
  • 1,5-2 TL Kardamom, gemahlen
  • ca. 20 g Pistazienkerne
  • 6 Safranfäden
  • 1 EL Zitronensaft

Zubereitungszeit: ca. 45 Minuten

Zubereitung:

Milch und Sahne in einem Topf zum Kochen bringen, dann Zucker und Kardamom einrühren (die Menge an Kardamom je nach Geschmack anpassen). Den Milchreis waschen und in die kochende Flüssigkeit geben, bei geringer Hitze ca. 30-40 Minuten ausquellen lassen.

Safran in ein bisschen kaltem Wasser ziehen lassen und unter den abkühlenden Milchreis rühren, ebenso den Zitronensaft. Dann den fertigen Milchreis in Schälchen verteilen.

Die Pistazien grob hacken und in einer kleinen Pfanne ohne Fett leicht anrösten. Kurz vor dem Servieren über den Milchreis streuen.

Koriandersößchen

Es wird Zeit, mal diese wundervollen indischen Rezepte der Weltöffentlichkeit zur Verfügung zu stellen, die wir während unserer Zeit in Indien kennengelernt haben. Und weil es in letzter Zeit öfter mal indisch gab (und auch wieder gibt), ist die Gelegenheit günstig!

Los geht’s heute mit einem traumhaften Koriandersößchen. Es wird ordentlich viel frischer Koriander verwendet, wer also einen asiatischen Supermarkt oder ähnliches in der Nähe hat, kann hier sicher punkten. Koriander ist ja nicht so jedermanns Sache, aber selbst bekennende Koriander-Nichtmöger fanden dieses Sößchen schmackhaft und lecker. Also – einfach mal ausprobieren, selbst wenn ihr in der Vergangenheit vielleicht nicht der größte Fan von frischem Koriander wart.

 

Für etwa 250 ml braucht ihr:

  • 2 kleine grüne Chilischoten (die scharfen), von den Kernen befreit und grob geschnitten
  • 1/2 TL Kreuzkümmel, ganz
  • ca. 80 ml Kokosmilch oder etwa 2 EL frisches Kokosnussfleisch, gewürfelt
  • 1,5 Bund frischen Koriander
  • 1 TL Salz
  • 1 EL Zitronensaft
  • 2 TL Agavendicksaft oder Zucker

Alle Zutaten in ein hohes Gefäß geben und mit einem Stabmixer pürieren (wer einen Standmixer hat, kann natürlich auch diesen verwenden). Eventuell noch ein bisschen kaltes Wasser zugeben und mit Salz und Zucker abschmecken.

Schmeckt ganz hervorragend zu jeglichen indischen Currys oder auch zu frischem Gemüse als Dip.

Olivenpaste provenzalischer Art

Der Geschmack dieser Olivenpaste steht und fällt mit dem Geschmack der verwendeten Oliven. Ich persönlich verwende dazu milde Oliven, die bereits entsteint sind, da sich die Würzung jederzeit mit Salz, Knoblauch oder anderen Gewürzen verfeinern lässt. Nur in die umgekehrte Richtung ist es schwierig (außer man hat noch schwarze Oliven auf Vorrat).

Für eine vegetarische/vegane Variante einfach die Sardellenfilets weglassen und ggf. dafür ein bisschen kräftiger salzen.

Die Olivenpaste schmeckt hervorragend zu geröstetem Weißbrot und hält sich im Kühlschrank einige Tage. Wenn sie mit Olivenöl leicht bedeckt ist, kann sie bestimmt auch noch länger aufbewahrt werden. Durch die schnelle Zubereitung ist sie bestens geeignet für eine Herstellung in größeren Mengen für Gartenpartys, zum Grillen usw.

Zutaten für eine Partyportion:

  • 400 g schwarze Oliven ohne Stein
  • 2 Knoblauchzehen, grob zerkleinert
  • 2 Sardellenfilets in Öl
  • 2 EL eingelegte Kapern
  • 2 TL Thymian, gehackt
  • 2 TL Dijonsenf
  • 1 EL Zitronensaft
  • 60 ml Olivenöl

Zubereitungszeit: 10 Minuten

Zubereitung:

Alles zusammen in ein hohes Gefäß geben und mit dem Pürierstab zerkleinern. Falls nötig, noch ein bisschen nachwürzen, mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Tomatenpesto

Mein allerliebster Lieblingsdip! Eigentlich ist das wundervolle Tomatenpesto viel mehr als nur ein Dip. Es schmeckt so grandios „rund“ und lecker, dass ich es zu allem möglichen essen kann. Auf Weißbrot (oder jeglichen anderen Brotsorten), natürlich zu Nudeln, in Salatdressing, auf Pizzaboden, in Omelette usw. usw. Wenn ich einmal angefangen habe, ist es schwer, aufzuhören.

Das Pesto lässt sich wunderbar schon ein oder zwei Tage vorher zubereiten und wer gerne mehr Öl verwendet sorgt für eine lange Haltbarkeit (falls das erwünscht ist). Aber auch mit weniger Öl hält es sich im Kühlschrank luftdicht verschlossen einige Tage. Die Zubereitung ist denkbar einfach. Für eine vegane oder eine komplett lactosefreie Variante (Pecorino hat als Hartkäse ja nur ganz minimale Spuren von Lactose) den Pecorino einfach weglassen und etwas Salz zugeben.

 

Zutaten für eine ordentliche Portion zum Dippen und Grillen:

  • ca. 500 g getrocknete Tomaten in Öl (Abtropfgewicht)
  • ca. 70 g Pinienkerne (Cashewkerne gehen auch. Oder Macadamia. Auch Haselnüsse oder Mandeln)
  • 2-3 Knoblauchzehen, nach Geschmack auch mehr, grob zerkleinert
  • 1 Hand voll Basilikumblätter
  • 30-40 g Pecorino, gerieben
  • 2 kleine getrocknete Chilischoten, zerbröselt
  • Olivenöl nach Bedarf (kann gerne das Öl sein, in dem die Tomaten eingelegt waren)

Die Tomaten grob zerkleinern und in ein hohes, stabiles Gefäß geben. Alle übrigen Zutaten sowie einen guten Schuss Olivenöl dazugeben und mit dem Pürierstab zerkleinern, bis die Konsistenz passt. Ggf. noch etwas Öl nachgießen und mit Salz abschmecken (aber auf alle Fälle erst probieren! Der Pecorino bringt schon ordentlich Aroma und auch Salz mit).

Italienische Brotstangen

Nun ja. Eigentlich hatte ich vor, Grissini zu backen. Dann kam mir aber ein eigenwilliger Teig dazwischen. Meine Geduld, den sehr elastischen und immer wieder in seine ursprüngliche Form zurückgehenden Teig in dünnste Rollen zu formen war endlich und so sind es rustikale Brotstangen von etwa 2 cm Durchmesser geworden. Zum Dippen von leckeren Aufstrichen sind sie so allerdings optimal.

Parmesan und Basilikum geben diesen Stangen ein dezentes Aroma und so kann man sie erstens zu ganz vielen verschiedenen Dips essen oder wahlweise auch abwandeln – mit Rosmarin zum Beispiel oder diversen getrockneten Kräutern, getrockneten Tomaten, Knoblauch etc.

Auch nach ein paar Tagen sind sie noch gut essbar und man kann sie prima nochmal aufbacken oder auf dem Toaster ein bisschen erwärmen.

Zutaten für etwa 10 bis 15 Stück:

  • 500 g Mehl (Type 550)
  • 1 Päckchen Trockenhefe
  • 1 TL Zucker oder Honig
  • 1 TL Salz
  • 6 EL Olivenöl
  • 250 ml lauwarmes Wasser
  • 2 EL frische Basilikumblätter, gehackt (es geht aber auch getrockneter Basilikum)
  • 50 g Parmesan, fein gerieben
  • Salz zum Bestreuen

Zubereitung:

Mehl, Hefe, Zucker (bzw. Honig), Salz, Olivenöl und Wasser in einer Schüssel zu einem zähen Teig verrühren. Zudecken und den Teig so lange gehen lassen, bis er sein Volumen deutlich vergrößert hat.

Den Teig aus der Schüssel nehmen und auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche 10 Minuten kneten, bis er weich und elastisch ist. Falls er zu feucht ist, noch Mehl hinzugeben oder etwas Wasser, falls er zu trocken ist. Basilikum und Parmesan hinzufügen und den Teig weitere 1-2 Minuten durchkneten.

Den Teig erneut in eine Schüssel geben, zudecken (mit Frischhaltefolie oder einem feuchten Tuch) und an einem warmen Ort etwa 1 Stunde gehen lassen, bis er sein Volumen verdoppelt hat. Dann den Backofen auf 230 °C vorheizen.

Nach dem Gehen den Teig nochmals kräftig durchkneten und portionieren. Die einzelnen Teiglinge zu dünnen Rollen formen (so gut es halt geht), auf ein Backblech legen und mit Wasser bepinseln. Dann mit Meersalzflocken o.ä. bestreuen. Im Ofen etwa 18 Minuten goldgelb und knusprig backen.