Imam Bayildi – „der Imam fiel in Ohnmacht“

Imam Bayildi – was für ein interessanter Rezepttitel und was für ein tolles Gericht! Eine gefühlte Ewigkeit bin ich um dieses Gericht schon herumgeschlichen, weil mich der Titel gleichermaßen angesprochen und skeptisch gestimmt hat. Ein ohnmächtiger Imam – nicht dass noch bewusstlose Geistliche bei mir in der Küche herumliegen?

Meine Bedenken waren völlig unbegründet – das Essen blieb vollkommen nebenwirkungsfrei. Alle Teilnehmer „bei Sinnen“. Das Aroma der Auberginen ist auch in dieser Zubereitungsform sehr lecker, das ist ja ohnehin eins meiner Lieblingsgemüse. Wer allerdings auf eine kalorienarme Methode hofft, ist hier fehl am Platz – für den „ohnmächtigen Imam“ müssen die Auberginen laut Rezept quasi in Öl schwimmen. Und auch ein bisschen Zeit solltet ihr mitbringen – wenn die Auberginen einen Tag im Sud durchgezogen sind, schmecken sie nochmal ein ganzes Stück besser als unmittelbar nach dem Kochen. Dafür kann man diese Mezze kalt oder bei Raumtemperatur servieren, also entsteht „wenigstens“ da keine zusätzliche Arbeit.

Noch ein kleiner Exkurs in die Geschichte dieses leckeren Gerichtes: man erzählt sich, dass der Name entstand, als ein Imam (islamischer Vorbeter) das Gericht zum ersten Mal probierte und wohl vor Verzückung in Ohmacht gefallen sei. Nun ja – ich würde vorschlagen, probiert es selbst aus.

Rezept für 4 Personen als Vorspeise oder 2 als vegetarisches Hauptgericht:

  • 2 Auberginen
  • 4-6 Knoblauchzehen
  • 2 rote Zwiebeln
  • 3-4 Tomaten
  • 1 TL Paprikapulver, edelsüß
  • 1 EL Zitronensaft
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 1 TL brauner Zucker
  • Olivenöl
  • ggf. frische Minze

Zubereitungszeit: ca. 60 Minuten, zusätzlich 30 Minuten Wartezeit

Zubereitung:

Die Auberginen mit einem Sparschäler abschälen – wer möchte, kann Streifen von der Haut übrig lassen. Auf alle Fälle aber die Kelche der Auberginen dran lassen! Dann einen Längsschnitt machen, so dass am Kelch noch alles zusammenhält  – man kann aber auch einfach alles durchtrennen, das vereinfacht die Zubereitung ein bisschen – und einen Teil des Fruchfleisches auslösen, so dass innen „Taschen“ entstehen. Das Fruchtfleisch grob hacken und beiseite stellen.

Die Innenseiten der ausgehöhlten Taschen einsalzen und so aufstellen, dass die Flüssigkeit ablaufen kann. Mindestens 30 Minuten einwirken lassen, dann mit einem Küchentuch trockentupfen.

Während die Auberginen ruhen, die Knoblauchzehen in feine Scheiben, die Zwiebeln in feine Ringe und die Tomaten wiederum in feine Scheiben schneiden.

Eine große Pfanne mit einem großzügigen Schuss Olivenöl erhitzen, dann die Auberginen(hälften) rundherum darin anbraten, bis sie ein bisschen Farbe genommen haben. Herausheben und abtropfen lassen. Erneut einen großzügigen Schuss Olivenöl erhitzen und Knoblauch, Zwiebeln und das gehackte Auberginenfleisch anbraten. Nach ca. 5 Minuten Tomaten, Paprikapulver, Zucker und Zitronensaft zugeben, gut umrühren und mit Salz und Pfeffer würzen.

Die Mischung aus der Pfanne herausnehmen, dafür die Auberginen(hälften) wieder hineinlegen, die Taschen weit öffnen und die Tomaten-Auberginen-Zwiebelmischung fest hineindrücken. den Rest ggf. ringsherum verteilen. Nochmal einen großzügigen Schuss Olivenöl und 100 ml Wasser über die Auberginen geben und die Sauce mit den Auberginen zum Kochen bringen. Auf niedriger Hitze zugedeckt etwa 45 Minuten garen lassen. Dann den Herd ausschalten und abgedeckt auskühlen lassen.

Mit frischer Minze und Brot zum Auftunken servieren.

 

1 thoughts on “Imam Bayildi – „der Imam fiel in Ohnmacht“

  1. Hmmm, das sieht so lecker aus!
    Ich kannte deinen Blog bis heute noch gar nicht – unglaublich! Ist sofort gespeichert – einfach wunderschöne Fotos und Rezepte!
    Lieben Gruß
    Verena

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.