Jerusalem von Yotam Ottolenghi und Sami Tamimi [Rezension]

Es ist ein bisschen Abwechslung fällig – nachdem ich meinem Vorsatz für dieses Jahr, mehr aus meinen bereits vorhandenen (zahlreichen) Kochbüchern zu kochen sehr gut nachkomme, liegt es nahe, eins dieser tollen Kochbücher mal ein bisschen näher vorzustellen. Heute: „Jerusalem: Das Kochbuch“ von Yotam Ottolenghi und Sami Tamimi.

Yotam Ottolenghi ist mir schon länger ein Begriff. Ähnlich der deutschen Erscheinungsreihenfolge ist bei mir auch zuerst „Plenty“ eingezogen (die deutsche Ausgabe „Genussvoll vegetarisch. mediterran-orientalisch-raffiniert„), dann „The Cookbook“ (in der deutschen Ausgabe „Das Kochbuch mediterran*orientalisch*raffiniert„). Im letzten Jahr ist dann „Jerusalem“ erschienen, das seit Januar 2013 auch in der deutschen Ausgabe erhältlich ist (das konnte ich natürlich nicht abwarten – ich musste das Kochbuch gleich druckfrisch am Erscheinungstag der englischen Ausgabe erwerben). Und im Gegensatz zu vielen anderen „Fortsetzungen“ finde ich hier, dass es von Mal zu Mal eine Steigerung gibt. „Jerusalem“ gefällt mit am allerbesten, wobei sich alle drei Kochbücher auf extrem hohem Niveau befinden.

„Jerusalem“ ist auf sehr angenehme Weise auch ein politisches Statement. Yotam Ottolenghi, ein Israeli und Sami Tamimi, ein Palästinenser sind beide in Jerusalem geboren und haben sich Jahrzehnte später in London kennengelernt. Heute betreiben sie gemeinsam verschiedene Coffeeshops und ein Restaurant – Völkerverständigung auf kulinarischer Ebene. Und es funktioniert.

JerusalemIm Kochbuch werden die verschiedensten Rezepte vorgestellt – von traditionellen Gerichten, die beide aus ihrer Kindheit und Jugend kennen, zu moderneren Abwandlungen ist alles zu finden. Ebenfalls gibt es tolle Geschichten am Rande, die das Buch so persönlich machen und uns die Erfahrungen der beiden näher bringen. Dass es beim Essen um mehr geht als um Nahrungsaufnahme zum Beispiel. Die Liebe und Begeisterung, mit der Ottolenghi und Tamimi bei der Sache sind, springt einem förmlich auf jeder Seite entgegen – sei es durch die schönen Bilder oder die liebevollen Geschichten.

Aufgeteilt ist das Buch in die Kapitel „Gemüse“, „Hülsenfrüchte & Getreide“, „Suppen“, „Gefülltes“, „Fleisch“, „Fisch“, „Herzhaftes Gebäck“, „Süßes & Desserts“ und „Zutaten“. Zu jedem Kapitel gibt es eine kleine Einführung und danach folgen die Rezepte, die allermeisten davon auch mit Bild. Zwischendurch finden sich immer wieder kleine Exkurse zu verschiedenen Themen, z.B. über den „Hummuskrieg“.

Jerusalem IMittlerweile habe ich doch etliche Rezepte aus „Jerusalem“ nachgekocht und ich muss zugeben, meine Begeisterung steigt von Mal zu Mal. Soweit ich das beurteilen kann, finden sich sehr schöne, authentische Rezepte darin, unterschiedlich komplex und nicht allzu exotisch, was die Zutaten angeht. Es ist wirklich für jeden Geschmack etwas dabei.

Was ich schon nachgekocht und hier vorgestellt habe:

Graupenrisotto IIGraupenrisotto mit Tomaten und mariniertem Feta

Blumenkohl IBlumenkohlsalat mit Granatapfel und gerösteten Haselnüssen

KürbisdipKürbisdip aus Butternutkürbis mit Tahini

AuberginensuppeSuppe aus verbrannter Aubergine mit Moghrabieh

verbrannte AubergineVerbrannte Aubergine mit Knoblauch, Zitrone und Granatapfelkernen

Und alles war fantastisch.

Es wird sicher noch weitere tolle Rezepte geben, die ich hier vorstellen werde, wer es bis dahin nicht aushält, für den empfehle ich den Kauf des Buches. Eine absolute Kaufempfehlung!

1 thoughts on “Jerusalem von Yotam Ottolenghi und Sami Tamimi [Rezension]

  1. Ich habs auch! Zuerst wollte ich nicht und habs nur durch Zufall dann doch mal durchgeblättert. Dann musste es sofort mit heim, leider ist es aber noch „unbekocht“ (habs auch noch nicht so lange).

    Liebe Grüße,
    Barbara

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