Banana in coconut milk – Banane in Kokosmilch

Nach so vielen herzhaften Gerichten wird es doch Zeit für etwas Süßes, oder? Eins der einfachsten und leckersten Desserts, das ich kenne – Banane in Kokosmilch. Zum ersten Mal gekocht und gegessen habe ich es in Thailand bei unserem Kochkurs in der Thai Farm Cooking School und es hat mich gleich verzaubert. Nun ist ja kaum vorstellbar, dass bei der Kombination Banane und Kokosmilch noch eine zusätzliche Süßung notwendig ist. Trotzdem macht sich ein wenig Palmzucker mit seiner karamelligen Note ganz hervorragend.

Das Dessert wird normalerweise heiß serviert, schmeckt aber auch kalt sehr gut. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass man die Bananen in Kokosmilch nicht komplett aufisst, kann man sie auch im Kühlschrank aufbewahren – dann empfehle ich die Zugabe von etwas Zitronen- oder Limettensaft, damit nichts braun wird.

Mehr thailändische Rezepte findet ihr übrigens unter der Kategorie Thailand.

Zutaten für 4 Personen als Nachtisch:

  • 4 reife (!) Bananen
  • 500 ml Kokosmilch
  • 2-3 EL Palmzucker (oder brauner Zucker)
  • 1 Prise Salz
  • ggf. Minze oder gerösteten Sesam zum Dekorieren

Zubereitungszeit: 5 Minuten
Kochzeit: 5 – 10 Minuten

Zubereitung:

Kokosmilch und Palmzucker in einen Topf geben und aufkochen lassen, 1 Prise Salz dazugeben. Bananen in Stücke schneiden (oder mit einem Löffel abstechen) und ein paar Minuten mit kochen lassen.

In kleinen Schüsseln anrichten, dekorieren und sofort servieren.

Sollte ein Rest übrig bleiben, noch einen EL Limettensaft oder Zitronensaft dazugeben und im Kühlschrank aufbewahren.

Tom Yum Goong – sauer-scharfe Suppe mit Garnelen

Heute habe ich einen Klassiker der thailändischen Küche für euch, der gleichzeitig auch einer meiner all-time favorites ist. Tom Yum Goong (Tom steht für Suppe, Goong für Garnelen) ist eine Geschmacksexplosion im Mund, die ihresgleichen sucht. So viele tolle Aromen verbinden sich hier und ergänzen sich, dass es eine wahre Freude ist.

 

Je nachdem, wie viele Chilis ihr in die Suppe gebt, werden die Schweißausbrüche größer oder kleiner sein. Aber ein bisschen scharf muss die Tom Yum Goong auf alle Fälle sein, geht einfach an die obere Toleranzschwelle. Nich zu viele Chilis am Anfang, nachschärfen kann man immer.

Was die Zutaten angeht, könnt ihr natürlich auch austauschen. Wer es vegetarisch möchte, lässt Fischsauce und Garnelen weg und ersetzt die Komponenten durch Sojasauce und Tofu.

Eine geschmackliche Überraschung ist der „Chili Jam“ oder „Thai Chili Paste“ (links im Bild), der die Basis für die Suppe darstellt. Den sollte ihr euch unbedingt zulegen. Keine Angst, die Paste ist nicht so scharf, wie ihr Name vielleicht zunächst nahelegt. Sie hat einen süß-säuerlichen Geschmack und natürlich ist sie auch ein kleines bisschen scharf, aber wirklich nur ein kleines bisschen. Ich kann sie auch so aus dem Glas löffeln. Man kann die Paste wunderbar z.B. zum Herstellen einer Brühe (wie in diesem Fall) verwenden, aber auch, um Stir Frys oder saucigen Gerichten einen tollen Geschmack zu geben.

Mehr thailändische Rezepte findet ihr übrigens unter der Kategorie Thailand.

Zutaten für mindestens 4 Personen:

  • 750 ml Wasser
  • 4 Stängel Zitronengras, in ca. 2,5 cm lange Stücke geschnitten
  • 150 g Galgant, in Scheiben geschnitten
  • 3 Schalotten, grob geschnitten
  • 4 mittlere feste Tomaten, in Stücke geschnitten
  • 200 g Austernpilze oder Champignons
  • 2 EL „Chili Jam“
  • 4-15 grüne Thaichilies
  • 8 EL Fischsauce
  • 1 TL Salz
  • 2 TL Palmzucker
  • 250 g Garnelen oder Shrimps
  • 2 Frühlingszwiebeln, fein geschnitten
  • ein paar Stängel „Thai Parsley“
  • 1 Bund Koriander, grob gehackt
  • 12 Kaffirlimettenblätter
  • 8 EL Limettensaft

Zubereitungszeit: 15 Minuten
Kochzeit: 15 Minuten

Zubereitung:

Wasser, Zitronengras, Galgant, Schalotten, Tomaten und Pilze in einen Topf geben, um daraus eine Brühe zu kochen. Aufkochen und die Chili-Marmelade und die Chilies dazugeben. Mit Fischsauce, Salz und Zucker würzen.

Dann die Garnelen zur Brühe geben. Umrühren und dann Frühlingszwiebeln, Thai Parsley, Koriander und Kaffirlimettenblätter dazugeben. Bei sehr geringer Hitze ein paar Minuten ziehen lassen, dann von der Hitze nehmen und den Limettensaft dazugeben.

Mit Salz, Fischsauce, Zucker und Limettensaft abschmecken.

Thailand – ein paar (kulinarische) Tipps und Erfahrungen

 

Heute starte ich einen Versuch mit euch. Bisher habe ich mich hier nahezu ausschließlich mit Themen rund ums Kochen beschäftigt. Das wird sich auch nicht ändern, größtenteils. Aber ich möchte gerne eine Ergänzung vornehmen und eine weitere meiner Leidenschaften hier integrieren: das Reisen. Ich hoffe, es gefällt euch. Ihr werdet oben in der Menüleiste unter der Rubrik „Travel“ kulinarische Reiseberichte finden und gute Tipps, wo es sich lohnt hinzufahren. Natürlich soll das keinen Reiseführer ersetzen – es sind einfach meine persönlichen Erfahrungen und Empfehlungen. Und los geht es mit Thailand.

 

Über den Jahreswechsel war das mein dritter Besuch in diesem wundervollen Land. Erst 10 Stunden Flug nach Bangkok und dann noch eine weitere Stunde mit Thai Airways nach Chiang Mai. Andere Zeitzone, andere Kultur, andere Gerüche.

Chiang Mai

Chiang Mai ist die größte Stadt im Norden Thailands, der Großraum hat fast eine Million Einwohner. Trotzdem wirkt alles recht entspannt und auch landschaftlich sehr schön. Wir kommen am Vormittag an und müssen uns erstmal an die 30°C gewöhnen, die an diesem Tag in Chiang Mai herrschen. Aber die Stadt macht es uns leicht, hineinzugleiten ins Urlaubsfeeling. Der „alte“ Teil der Stadt ist vollkommen rechteckig und so ist es ein Leichtes, sich zurechtzufinden.

Was ist in Chiang Mai unbedingt empfehlenswert?

Ein Kochkurs.

Wir haben unseren bei der Thai Farm Cooking School gemacht und ihn in vollen Zügen genossen. Ein Ganztagesausflug zu einer Farm außerhalb der Stadt, mit Marktbesuch, Führung durch den Garten, vielen Erklärungen und natürlich Kochen und Essen. Darüber berichte ich demnächst wahrscheinlich noch ausführlicher, viele Rezepte findet ihr aber unter der entsprechenden Kategorie.

Eine Street Food Tour.

Da ich in Thailand leider beim ersten Besuch ziemlich daneben gegriffen hatte, was die Qualität des Essens anging (Krankenhausaufenthalt eingeschlossen), war ich ab da immer extrem vorsichtig – vollkommen unbegründet. Der beste Einstieg ins Street Food gelang dann mit einer gebuchten Tour über Chiang Mai Foodie Tours. Zwei liebe Mädels führten uns durch die Märkte der Stadt – ein fantastisches (und sehr leckeres!) Erlebnis! Ab da war der Bann gebrochen und das Street Food war nicht mehr vor uns sicher :-).

Thai Massage.

Chiang Mai betreibt relativ erfolgreich Resozialisierungsprogramme für straffällig gewordene Frauen. Auf diese Weise kommen sie wieder in Lohn und Brot und durchbrechen den Teufelskreis aus Kriminalität – Gefängnis – Arbeitslosigkeit. Für etwa 200 bis 250 Baht (ca. 5-6 Euro) bekommt man eine super tolle Massage. Wenn man lange genug bleibt, dass man nach dem ersten Muskelkater nochmal hingehen kann – umso besser!

Saturday / Sunday Walking Street.

Ein quirliger und lebendiger Nachtmarkt, der auf den Straßen der Innenstadt stattfindet. Hat uns besser gefallen als der „feste“ Nachtmarkt, da es konzentrierter auf einen Fleck ist. Auch hier wieder fantastisches Street Food (im Uhrzeigersinn von links oben: Pad Krapau Moo, Suppe mit geschmortem Rind, Pad Thai, gedämpfte Reisteigrollen gefüllt mit Gemüse und Schweinefleisch):

Bangkok

An Bangkok führt natürlich auf einer Thailandreise kein Weg vorbei. Ich habe diese wuselige, hektische, laute und luftverschmutzte Stadt auf seltsame Weise sehr in mein Herz geschlossen. Selten habe ich so gut und so günstig gegessen wie in den Food Courts der großen Einkaufszentren (z.B. im Siam Paragon, Central World). Die Enge im Yarowarat Market in Chinatown raubt einem die Luft und fast den Verstand. Und für die 25 kleinen Häppchen aus dem Tasting Menü bei Gaggan würde ich sofort wieder ins Flugzeug steigen und dorthin fliegen.

Was ist in Bangkok unbedingt empfehlenswert?

Die Märkte.

Ich gehe ja schon zu Hause gerne auf (Wochen)märkte, der Augsburger Stadtmarkt ist mein zweites Zuhause. In Bangkok ist die Auswahl natürlich recht groß und es gibt verschiedene Ausrichtungen – es gibt Märkte, die eher auf Klamotten spezialisiert sind oder Lebensmittel, Blumen, usw. Persönlich habe ich micht nicht sattsehen können an dem tollen frischen Gemüse und Obst – wenn noch etwas Zeit vor dem Abflug nach Hause ist, überlegt euch, ob ihr ein paar Mitbringsel mit nach Hause nehmen wollt. Fantastische, frische Produkte gibt es z.B. auf dem Khet Khlong Toei Market oder dem Pak Khlong Market.

Jay Fai.

Die nun schon etwas ältere Dame hat mit ihrer improvisierten „Hole in the Wall“ Küche 2017 tatsächlich einen Michelin-Stern verliehen bekommen. Unglaublich, aber wahr. Das Ambiente ist sehr schlicht, die Speisen sehr solide und bodenständig, aber von fantastischer Qualität. So ein Krabbenomelette (siehe links) habe ich vorher in meinem Leben noch nicht gesehen, geschweige denn gegessen! Ganz fantastisch waren auch die „Drunken Noodles“ (gebratene breite Reisnudeln mit Riesen(!)garnelen) und das Pad Krapao Moo.

Chatuchak Weekend Market

Laut, chaotisch und voller Touristen. Wer sich aufmacht, um den Chatuchak Weekend Market zu besuchen, braucht Geduld, gute Nerven und eine gewisse Toleranz für Gedränge und Hitze. Trotzdem hat er seinen Reiz – allerlei Nippes wird dort angeboten und auch die Garküchen sind nicht zu verachten. Wie der Name schon sagt, ist der Markt nur am Wochenende geöffnet.

Chinatown.

Zugegeben – klaustrophobisch veranlagt sollte man nicht sein, wenn man die größeren überdachten Märkte um die Yarowarat Road besuchen möchte. Die Gänge sind genau so breit, das zwei Personen aneinander vorbeigehen können. Außer, es muss noch ein Motorrad durch. Dann geht auch das irgendwie.

In Chinatown kann man alles kaufen – Lebensmittel, Plastikschüsseln in allen Farben und Formen, Handtaschen im 10er-Pack. Wer den Trubel mag, findet hier bestimmt etwas.

Gaggan

Das war eigentlich der Grund, warum wir am Schluss der Reise nochmal eine Nacht in Bangkok geblieben sind: wir haben einen Tisch beim mit zwei Sternen gekrönten Spitzenkoch Anand Gaggan und seinem Restaurant „Gaggan – Progressive Indian Cuisine“ bekommen. In 25 kleinen Häppchen führte uns die Küche durch die Spitzengastronomie Indiens. Ganz außergewöhnlich, überraschend, belustigend und unerwartet.

Ich bin keine Expertin für Sternerestaurants, finde es wichtiger, dass es schmeckt und dass man eine gewisse Rafinesse erkennen kann, aber das Gaggan Menü war das beste, was ich jemals im Mund hatte. Sie hat mich sprachlos und ehrfürchtig gemacht – diese Mischung aus Aroma, Nahrung, Kunst und Humor.

Shopping in Thailand

Natürlich kann man in Thailand auch gut einkaufen. In meinem Fall konzentriert sich das naturgemäß auf Kochbücher, Lebensmittel und Kochutensilien. Rechts seht ihr einen Teil meiner Ausbeute – gerade auf den lokalen Märkten kann man die Kochutensilien unschlagbar günstig einkaufen. Kochbücher gibt es hauptsächlich in den großen Buchläden in Bangkok und sind preislich vergleichbar mit Europa.

Wie ich in meinem Jahresrückblick 2017 erwähnt hatte, habe ich bei dieser Reise ja ein neues Lieblingsgetränk für mich entdeckt: Thai Iced Tea. Damit ich in Zukunft das beste Getränk der Welt auch zu Hause zubereiten kann, habe ich natürlich auch noch Tee mitgenommen (und im Asialaden in Augsburg festgestellt, dass ich den hier auch kaufen kann). Wenn es draußen wieder wärmer wird, stelle ich das Rezept dazu auch bestimmt vor, aber für Eistee passt die Jahreszeit noch nicht ganz.

Wenn ihr Fragen habt oder weitere Empfehlungen zu Thailand braucht, schreibt gerne einen Kommentar und ihr könnt mich natürlich auch gerne per E-Mail kontaktieren. Ich glaube, es dauer nicht lange, bis wir die nächste Reise nach Thailand ins Auge fassen.

Pad Thai – gebratene Reisnudeln mit Tofu

Hier kommt ein weiterer Klassiker der thailändischen Küche – Pad Thai (übersetzt ungefähr: thailändische Nudeln). Zum ersten Mal gegessen habe ich dieses Gericht bei meinem ersten Thailand-Besuch und zwar in dem tollen Food Court des Einkaufszentrums Siam Paragon in Bangkok.

Pad Thai - gebratene Reisnudeln

 

Wer Pad Thai nicht kennt – probiert es unbedingt aus! Es schmeckt leicht süß-säuerlich und ist ganz schnell zubereitet (lediglich die Reisnudeln müssen ein bisschen einweichen). Ich habe unten die Menge pro Person angegeben, weil die Zubereitungsart im Wok auch am besten geeignet ist, wenn ihr eine oder maximal zwei Portionen gleichzeitig zubereitet. Weiterlesen

Holy Basil Stir Fry – Huhn mit Scharfem Basilikum

Heute präsentiere ich euch das letzte fleischhaltige Rezept vor der Fastenzeit. Ab Mittwoch gibt es dann maximal noch Fisch / Meeresfrüchte, ich versuche mich aber eher auf der vegetarischen Seite zu bewegen (bei den thailändischen Rezepten ist das nicht immer einfach, da eben doch meistens Fischsauce enthalten ist, aber da gebe ich euch eine Alternative an. Eins der besten Gerichte, die ich in Thailand gegessen habe (und gleichzeitig auch eins der schärfsten), ist dieses „Holy Basil Stir Fry“. Holy Basil heißt auch Tulsi oder scharfes Basilikum und hat einen ganz eigenen Geschmack.

Holy Basil Stir Fry - Huhn mit scharfem Basilikum

 

Wie schon erwähnt, kann dieses Gericht höllisch scharf sein. Wie immer könnt ihr natürlich den Schärfegrad auf euer akzeptables Pensum anpassen, aber ein bisschen scharf sollte es schon sein.
Was noch wichtig ist – wenn ihr im Asialaden nach Austernsauce Ausschau haltet, achtet darauf, dass auch wirklich Austern enthalten sind. Manchmal sieht man zwar eine Auster außen auf der Flasche, aber in Wirklichkeit ist Fischsauce drin. Die Austernsauce ist dunkel und dickflüssig und gibt dem Gericht ein ganz typisches Aroma.

Mehr thailändische Rezepte findet ihr übrigens unter der Kategorie Thailand.

Zutaten für 4 Personen:

  • 500 g Hühnerfleisch, fein gehackt oder Hühnerhackfleisch
  • 2 EL neutrales Öl
  • 4 Zehen Knoblauch, zerquetscht und kleingehackt
  • 300 g lange Bohnen, gewaschen und fein geschnippelt
  • 4-10 Thaichillies (je nach gewünschter Schärfe)
  • 2 Bund scharfer Basilikum
  • 4 EL Fischsauce
  • 4 EL Austernsauce
  • 2 TL brauner Zucker
  • 2 Zwiebeln, in Scheiben geschnitten
  • etwas Wasser

Zubereitungszeit: ca. 30 Minuten

Zubereitung:

Öl in einem Wok oder einer Pfanne erhitzen. Wenn das Öl heiß ist, Knoblauch, Zwiebeln, Chilies und gehacktes Hühnerfleisch dazugeben. Unter Rühren braten, bis das Fleisch gar ist und alles gut duftet.

Als nächstes die langen Bohnen, Fischsauce, Zucker und Austernsauce dazugeben und etwas Wasser. Gut umrühren und nochmal ca. 2 Minuten braten lassen.

Von der Hitze nehmen, die Basilikumblätter dazugeben und erneut umrühren. Mit Reis servieren.

 

 

Sai Ua – nordthailändische Wurst

Eins der letzten Dinge, mit denen ich in Thailand gerechnet hätte war, dort eine neue Lieblingswurst zu entdecken. Und doch ist es passiert. Im Rahmen der Street Food Tour, die wir gebucht hatten und wo uns zwei sehr nette Guides einen halben Tag lang die interessantesten und leckersten Snacks gereicht haben, die Chiang Mai zu bieten hat, tauchte plötzlich auch Sai Ua auf. Sai Ua ist eine thailändische Wurst, typisch gerade für Chiang Mai und Umgebung.

Sai Ua - nordthailändische Wurst

 

Während des Urlaubs haben wir dann wo immer möglich Sai Ua bestellt. Und zurück zu Hause müssen wir uns nun eben selbst behelfen. Da der Haushalt weder ein Wurstfüllhorn noch Wursthaut führt (und ich vermute mal, so geht es den meisten von euch), haben wir die Würste gerollt und über Nacht im Kühlschrank ziehen lassen. Gut dass Pai von Hot Thai Kitchen auf ihrem YouTube Kanal schonmal ein Rezept dazu verfilmt hat. Den möchte ich euch auch sonst wärmstens ans Herz legen – die Rezepte dort sind wirklich klasse und ich sehe ihr gerne zu, weil sie so einen sympathischen Eindruck macht.

Geschmacklich ist die thailändische Wurst Sai Ua anders als alles, was ich je vorher gegessen hatte – scharf und säuerlich durch Chili und Limettenblätter, aber auch salzig und erdig durch die verwendete Fischsauce und den frischen Kurkuma. Viel frischer Koriander und Frühlingszwiebeln machen das Ganze zu einem echten geschmacklichen Erlebnis. Man kann sie dann einfach in der Pfanne braten oder unter dem Grill im Backofen. Auf dem echten Grill habe ich es jetzt noch nicht versucht, aber im Sommer wird auch das getestet. Und ein Wurstfüllhorn ist bestellt…

Sai Ua - nordthailändische Wurst

 

Mehr thailändische Rezepte findet ihr übrigens unter der Kategorie Thailand.

Zutaten für 6-7 sensationelle Würste:

für die Würzpaste:

  • etwa 10 getrocknete rote Chilies (oder mehr oder weniger, je nachdem, wie scharf ihr die Wurst haben wollt)
  • 4 cm Galgant, in Scheiben und dann in kleine Stücke geschnitten
  • 2 Stängel Zitronengras (nur die unteren zwei Drittel), äußeres Blatt entfernt und den Rest in feine Scheiben geschnitten
  • 10 cm frischen Kurkuma (Gelbwurz) oder alternativ 3 TL Kurkumapulver
  • 4 Schalotten, grob gehackt
  • 4 Zehen Knoblauch, gehackt
  • 2 EL Fischsauce

Ansonsten:

  • 1 kg grob gewolftes, fettes Schweinehack
  • 1-2 Frühlingszwiebeln, in sehr feine Ringe geschnitten
  • 10 Kaffirlimettenblätter. Den mittleren Blattsteg entfernen und die Blätter sehr fein hacken
  • ca. 10 Stängel frischer Koriander, fein gehackt

Zubereitungszeit: 20 Minuten
Wartezeit: 2-24 Stunden
Garzeit: ca. 15 Minuten

Zubereitung:

Die getrockneten Chilis in einer Gewürzmühle fein mahlen (ggf. vorher ein paar der Samen entfernen, um die Schärfe im Zaum zu halten) oder im Mörser zerstoßen. Dann alle Zutaten für die Würzpaste in ein hohes Gefäß geben und mit dem Pürierstab zu einer feinen Paste verarbeiten.

Die Würzpaste in einer großen Schüssel mit dem Schweinehack verkneten. Dann noch die übrigen Zutaten (Frühlingszwiebeln, Koriander, Limettenblätter) unterkneten.

Die Masse portionsweise zu Würsten von ca. 20 cm Länge und 3 cm Durchmesser formen. Mit Frischhaltefolie einschlagen und im Kühlschrank mindestens ein paar Stunden, am besten aber über Nacht ziehen lassen.

Dann in der Pfanne anbraten oder im Ofen grillen. Die thailändische Wurst mit Klebreis oder Salat servieren.

Thai Green Curry – grünes Thaicurry mit Garnelen

Wie im letzten Beitrag zur grünen Currypaste versprochen, kommt heute das Rezept für ein schnell zubereitetes grünes Thaicurry – hier mit Garnelen. Ihr könnt es natürlich abwandeln und statt den Garnelen z.B. Huhn verwenden oder Tofu. Wenn ihr die Currypaste nicht selbst klöppeln wollt (was ich aus Zeitgründen durchaus nachvollziehen kann – trotzdem möchte ich euch das als Projekt mal ans Herz legen), greift auf gekaufte Currypaste zurück. In diesem Fall passt bitte beim würzen mit dem Salz und der Fischsauce auf, da die fertigen Currypaste oft sehr salzig sind und das Gericht sonst leicht zu salzig wird.

 

Auch die Gemüseeinlage ist beliebig abwandelbar. Ich habe sie auf unseren Kühlschrankinhalt angepasst (dort habe ich leider nur Karotten und Zwiebeln gehabt und noch ein paar TK-Erbsen), aber ihr könnt auch Pilze, Blumenkohl, Auberginen, Kartoffeln oder jede andere Gemüsesorte verwenden, die euch gerade in den Sinn kommt.

 

Mehr thailändische Rezepte findet ihr übrigens unter der Kategorie Thailand.

Zutaten für 4 bis 6 Personen:

  • 1 Rezept grünes Thaicurry
  • 1 Liter Kokosmilch
  • 500 ml Wasser
  • 400 g Garnelen
  • 2 Zwiebeln, halbiert und in Scheiben geschnitten
  • 4 Karotten, geschält und in Scheiben geschnitten
  • 250 g Erbsen
  • 1 Bund Thaibasilikum , Blätter abgezupft
  • 1 TL Zucker
  • Salz
  • 6-8 Kaffirlimettenblätter
  • 1 EL neutrales Öl
  • Fischsauce

Zubereitungszeit: ca.10 Minuten
Kochzeit: ca. 15 Minuten

Zubereitung:

Einen Schuss Kokosmilch und 1 EL Öl in den Wok oder die Pfanne geben, in der das Curry zubereitet wird. Die Currypaste bei mittlerer Hitze darin anbraten, bis sie duftet. Das Gemüse dazugeben und 5 Minuten weiter anbraten. Dann Kokosmilch und Wasser zugeben und aufkochen.

Zucker, Salz und etwas Fischsauce zugeben und verrühren. Dann die Garnelen für eine Minute mitkochen. Die Kaffirlimettenblätter und Basilikum einrühren und ein paar Minuten ziehen lassen. Mit Fischsauce, Salz und Zucker abschmecken und dann mit Reis servieren.

Thai Green Curry Paste – grüne Currypaste

Bis zu meinem Kochkurs in Chiang Mai war ich nicht der größte Fan von grünem Curry. Klar, schon lecker, aber so richtig vom Hocker gerissen hatte es mich nicht. Bis zu diesem Tag, als ich zum ersten Mal meine eigene grüne Currypaste zusammengemörsert habe und sich dieses fantastische Aroma ausgebreitet hat – erst der Duft und später der Geschmack. Die Paste schmeckt so unglaublich frisch nach Koriander und Zitronengras, dass es eine wahre Freude ist.

Thai Green Curry Paste

 

Ich kann euch nur empfehlen, selbst Hand anzulegen und eure eigene Currypaste herzustellen. Hier könnt ihr den Schärfegrad natürlich selbst regulieren, aber mindestens zwei Stück sollten es schon sein. Das Rezept für das dazugehörige Curry poste ich euch dann im Laufe der nächsten Tage.

Zutaten für ein grünes Curry, das später für 4 Personen reicht:

  • 2-3 grüne Peperoni, in Scheiben
  • 2-5 Bird’s Eye Chilis, je nach gewünschtem Schärfegrad, in Stücke geschnitten
  • 2 Schalotten, in grobe Würfel
  • 1 Stück Galgant, ca. 5 cm, grob in Scheiben geschnitten
  • 2 Zehen Knoblauch, grob gehackt
  • 1 Handvoll Thaibasilikum
  • 2 Korianderwurzeln (alternativ ein paar Stängel), grob gehackt
  • 2 Stängel Zitronengras (nur untere Hälfte), in feine Scheiben geschnitten
  • 1 TL Kreuzkümmel, geröstet
  • 1 TL Koriandersaat, geröstet
  • 1/2 TL Salz
  • 1 EL Fischsauce

Zubereitungszeit: ca. 10 Minuten

Zubereitung:

Wenn ihr höchst motiviert seid, die grüne Currypaste im Mörser zuzubereiten, dann gebt erst Kreuzkümmel und Koriander in den Mörser und zerreibt beides zu einem feinen Pulver. Gebt dann die weitere Zutaten dazu (bis auf die Fischsauce) und mörsert alls zu einer feinen Paste. Dazu braucht es etwas Geduld und Oberarmmuskeln. Nach Bedarf etwas Fischsauce zugeben.

Falls ihr auf den Pürierstab zurückgreift (was ich voll und ganz verstehen kann, es ist viel einfacher und schneller), dann gebt alle Zutaten in das Pürierbehältnis und mixt alles durch, bis ihr eine feine Paste habt. Falls es sich nicht gut pürieren lässt, gebt noch etwas Fischsauce oder Wasser hinzu, damit ihr die richtige Konsistenz erreicht.

Die Paste hält sich im Kühlschrank ein paar Tage. Wenn ihr mehr Salz hinzugebt, auch ein paar Tage länger.

Tom Kha Gai – Kokosmilchsuppe mit Huhn

Mein Mann ist als echter Schwabe nicht immer so überschwänglich mit Lob. Vorsichtig ausgedrückt. Bei der Tom Kha Gai (Tom ist Suppe, Gai ist Huhn auf thailändisch) ist er aber richtig ins Schwärmen gekommen und hat Dinge gesagt wie „ich nehme den Topf mit ins Bett“ oder „nein, die Suppe ist schon weg. Es ist NIIIIICHTS mehr da…“. Das freut mich natürlich sehr und deshalb möchte ich euch das super Rezept natürlich auch vorstellen. Wo kämen wir denn hin, wenn wir die ganzen leckeren Rezepte für uns behalten würden?

 

Zum ersten Mal gekocht haben wir die fantastische Suppe in Chiang Mai bei unserem thailändischen Kochkurs. Kim von der Thai Farm Cooking School hat uns Schritt für Schritt erklärt, wie man die Tom Kha Gai zubereitet. Und sie war zum Niederknien lecker. Bei heißem Wetter (das wir in Thailand ja meistens hatten), schmeckt die Suppe auch wunderbar nochmal kalt am nächsten Tag. Aber natürlich auch warm. Sie lässt sich prima vorbereiten, immer wieder aufwärmen und ist auch was den Inhalt angeht ein richtiges Multitalent. Statt Huhn kann man z.B. auch Shrimps oder Tofu verwenden und die Gemüseeinlage ist auch flexibel handhabbar. Wer sie vegetarisch haben möchte, muss auf die Fischsauce (und natürlich das Huhn) verzichten. Sojasauce ist eine adäquate Alternative.

Der einzige Nachteil: so wie unten angegeben ist sie ein bisschen schwierig zu essen. Es gibt ein paar Zutaten, die eigentlich nicht mitgegessen werden (Galgant, Zitronengras, Kaffirlimettenblätter, Chilischoten), die aber in der Suppe herumschwimmen und nicht so angenehm zum Draufbeißen sind – gerade bei den Chilischoten kann das spontane Tanzeinlagen am Esstisch zur Folge haben). Wenn ihr die Suppe für Gäste zubereitet, empfehle ich euch daher, die nicht gut essbaren Zutaten herauszufischen. Wenn es mir gelingt, stelle ich euch demnächst noch einen „Tom Kha Fond“ vor, der die Geschmäcker schon in sich hat, aber keine sperrigen Zutaten mehr hat.

 

Zutaten für 4 Personen:

  • 250 ml Wasser
  • 3 Stücke Galgant, in Scheiben geschnitten
  • 2 Stängel Zitronengras (in ca. 3 cm lange Stücke geschnitten)
  • 2 Schalotten, grob gewürfelt
  • 2 Handvoll Pilze (z.B. Egerlinge, Austernpilze oder Kräuterseitlinge), grob zerkleinert
  • 500 ml Kokosmilch
  • 200 g Hühnerbrust
  • ca. 4-10 Chilis (Bird’s Eye), mit dem Messerrücken kurz flachgeklopft
  • Fischsauce
  • 1 TL Zucker oder Agavendicksaft
  • eine Prise Salz
  • 6 Kaffirlimettenblätter
  • 2 Frühlingszwiebeln, in Ringe geschnitten
  • ein paar Stängel Koriander
  • 1-2 EL Limettensaft

Zubereitungszeit: 15 Minuten
Kochzeit: 15 Minuten

Zubereitung:

Zuerst eine Brühe zubereiten – dazu Wasser mit Zitronengras, Galgant, Schalotten und Pilzen aufkochen. Dann die Kokosmilch, Hühnerbrust und Chilischoten dazugeben und köcheln lassen. Mit Fischsauce (2-3 EL), Zucker und etwas Salz würzen.

Wenn das Fleisch gar ist, den grob gehackten Koriander, die Kaffirlimettenblätter und die Frühlingszwiebeln unterrühren. Aufkochen lassen und von der Hitze nehmen. Erst dann den Limettensaft unterrühren. Mit Fischsauce abschmecken.

 

Geröstete Urkarotten mit Vanille

… und heute folgt der letzte Streich! Schade, dass sie schon vorbei ist, die #saisonalkochenchallenge – es hat mir richtig Spaß gemacht. Heute stelle ich euch noch die Urkarotte vor, die in verschiedenen Farben daher kommt. Manchmal ist sie kräftig lila (färbt auch Kleidung und Finger hervorragend), dann wieder ganz hell oder rötlich. Karotten gibt es also auch anders als nur orange und kerzengerade und total gleichförmig – es lebe die Vielfalt!

 

Zubereitet sind diese Karotten ganz schnell – kurz blanchiert, dann noch angeröstet und mit etwas Butter oder Olivenöl und natürlich Vanillepulver geschwenkt. Herrlich. Wer verschiedene Farben integrieren möchte, dem empfehle ich, die lila Urkarotten getrennt zu kochen, sonst hat das ganze Gericht die gleiche Farbe.

Zutaten für 2 Personen als Beilage

  • 500 g Urkarotten
  • grobes Meersalz
  • 2 EL Butter oder mildes Olivenöl
  • 1 TL gemahlene Vanille

Zubereitungszeit: ca. 10 Minuten
Kochzeit: ca. 15 Minuten

Zubereitung:

Die Karotten schälen und nach Belieben schneiden – Würfel, kleine Stücke oder wie in meinem Fall, da waren es Scheiben von ca. 5mm Dicke. In etwas Salzwasser ca. 5 Minuten blanchieren und abgießen.

Butter/Öl in einer Pfanne erhitzen und die Karotten darin 10 Minuten braten, bis die Ränder Farbe annehmen. Vanillepulver dazugeben und etwas ziehen lassen, dann ggf. noch salzen.