Grünkohl-Kartoffel-Pflanzerln mit Frühlingszwiebeln

Die #saisonalkochenchallenge der Augsburger Lokalhelden geht in die zweite Runde (übrigens folgen noch Schwarzwurzel und Urmöhre, die nächste und übernächste Woche hier präsentiert werden). Dieses Mal geht es um Grünkohl. Meistens wird dieser hierzulande ja gekocht und zusammen mit Kassler und Bratkartoffeln verzehrt. Aber hier ist es ein bisschen anders: der Grünkohl wird ganz fein geschnitten und zusammen mit Kartoffeln und Frühlingszwiebeln in der Pfanne ausgebraten. Ich sage euch – sehr fein. Wer Grünkohl gerne als Salat isst oder das noch nicht ausprobiert hat, dem lege ich sehr den Toskanischen Grünkohlsalat ans Herz.

 

Man kann die Pflanzerln (übrigens eine regionale Bezeichnung für „Plätzchen“, Bratlinge) prima mit einem Salat kombinieren, zusammen mit einem schönen Kräuterquark servieren oder mit bisschen gewürztem Joghurt (z.B. mit Kreuzkümmel oder Limette abgeschmeckt). Sie lassen sich warm oder kalt verzehren und auf diese Weise auch perfekt mit ins Büro nehmen.

 

Ich hatte die Frühlingszwiebeln blanchiert, damit sie keinen so scharfen Geschmack haben, ich denke, man kann diesen Schritt aber auch weg lassen und dann ggf. nur 1 1/2 Bund verwenden. Wenn man nur normale Haushaltszwiebeln verfügbar hat, würde ich sie in halbe Ringe schneiden und mit etwas Öl in der Pfanne karamellisieren lassen. Passt bestimmt auch ganz hervorragend.

 

Das Rezept habe ich mir übrigens bei smitten kitchen abgeschaut. Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass sich ein bisschen Zitronenabrieb ganz hervorragend darin macht.

Zutaten für ca. 12 Pflanzerl:

  • 2 Bund Frühlingszwiebeln
  • 500g gekochte Kartoffeln (kalt), als Salzkartoffeln oder übriggebliebener Kartoffelbrei
  • eine Handvoll Grünkohlblätter
  • 2 Eier, leicht verquirlt
  • etwas geriebene Muskatnuss
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 50g Semmelbrösel
  • Öl zum Ausbraten

Zubereitungszeit: ca. 10 Minuten
Kochzeit (bzw. hier Bratzeit): ca. 20 Minuten

Zubereitung:

Die Frühlingszwiebeln waschen und ca. 5 cm vom „Grünen“ stehen lassen. Die grünen Abschnitte für später aufheben, um sie in den Kräuterquark zu rühren oder über die fertigen Pflanzerl zu streuen. Dann 5 Minuten ich kochendem Wasser blanchieren, abgießen und ausdrücken, schließlich fein hacken.

Währenddessen Kartoffeln mit einer Gabel fein zerdrücken. Die Grünkohlblättchen von dem harten Stiel zupfen und in ganz feine Streifen schneiden. Zusammen mit Kartoffeln und Frühlingszwiebeln in eine Schüssel geben, Ei dazu und alles gut miteinander verrühren. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen und mit etwas Semmelbröseln abbinden (ggf. mehr oder weniger verwenden, je nachdem welche Konsistenz der Teig hat).

Nun Öl in einer Pfanne auf mittlerer Hitze erhitzen. Mit einem Esslöffel den Teig portionieren, mit den Händen zu einer Kugel formen, ins Öl geben und mit einem Pfannenwender flachdrücken. Auf beiden Seiten knusprig braten, dann auf Küchenkrepp ablegen. Warm oder kalt  mit der gewünschten Beilage servieren.

Toskanischer Grünkohlsalat

Das mit dem Grünkohl ist auch so eine Geschichte – eigentlich mag ich überhaupt keinen Grünkohl. Mag nicht, mochte noch nie usw. Aber das Rezept klang so lecker – und hier wird der Grünkohl roh verwendet – da musste ich doch mal einen Versuch wagen.

Was soll ich sagen? In Nullkommanix ist das zu einem unserer Lieblingssalate geworden. Der Grünkohl hat im rohen Zustand einen ganz anderen Geschmack als wenn er gekocht ist. Er schmeckt nämlich lecker! Nur ganz leicht nach Kohl – die Blätter haben eine ganz tolle Konsistenz.

Was aber das allerbeste an diesem Salat ist: er ist sehr „stabil“. Man kann ihn komplett vorbereiten, mit dem Dressing vermischen und dann trotzdem noch ein paar Stunden stehen lassen – es ist überhaupt kein Nachteil. Der Geschmack vom Dressing zieht noch ein bisschen besser durch und die Aromen verbinden sich hervorragend. Lediglich die gerösteten Nüsse bzw. den Sesam würde ich immer frisch dazugeben, dann sind sie einfach noch schön knackig. Was uns wirklich fasziniert hat: auch einen Tag später schmeckt der Salat noch gut und hat noch seine Form.

Grünkohl IZutaten für 4-6 Personen:

  • 1/2 mittlerer Grünkohl oder ca. 1 kg Grünkohlblätter
  • Saft von einer Zitrone
  • etwas Zitronenabrieb
  • 4 EL Olivenöl
  • 2 Knoblauchzehen
  • ca. 1 EL Agavendicksaft oder Honig
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • getrocknete Chiliflocken
  • eine große Handvoll fein geraspelten Pecorino
  • 4 EL Sesamsaat oder ca. 100 g Haselnüsse

Zubereitungszeit: ca. 10 Minuten

Zubereitung:

Die Grünkohlblätter waschen und von den dicken Stielen mundgerechte Stücke abzupfen. Trockenschleudern.

Für das Dressing Zitronensaft, Zitronenabrieb, Olivenöl, Knoblauch (diesen vorher noch durch die Knoblauchpresse drücken), Agavendicksaft, Chiliflocken und Salz und Pfeffer in einer Schüssel verrühren.

In einer großen Salatschüssel den Grünkohl mit dem Dressing vermischen und den Pecorino dazugeben. Ein paar Minuten oder auch länger durchziehen lassen. Die Sesamsaat in einer Pfanne ohne Fett rösten (falls ihr Haselnüsse verwendet, diese vorher grob hacken) und mit zum Salat geben. Alles gut durchmischen und servieren.

Grünkohl II